Corona-Logbuch
Tag 1: Gerade ging unser letzter Schultag vor den bundesweiten Schließungen zu Ende. Angekündigt wurde, dass diese bis zu den Osterferien wieder aufsperren werden. Sicher bin ich mir da aber nicht. Mal sehen, was uns hier erwartet.
Tag 4: Gerade habe ich erste Aufgaben auf LMS entdeckt. Das sieht nicht nach allzu viel aus. Die mache ich morgen..... oder übermorgen.....oder überübermorgen
Tag 5: Interessant: Es scheinen noch andere Menschen in diesem Haus zu leben. Vielleicht sollte ich morgen einmal versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
Tag 6: Die anderen Lebewesen in diesem Gebäude scheinen relativ nett zu sein. Sie behaupten jedenfalls, dass sie meine Eltern sind.
Tag 7: Ich nehme alles zurück! Gerade wurde ich zu Gartenarbeit verdonnert. Ein Tag meines Lebens vergeudet! Ich hätte es ahnen müssen. In einer Krise wie dieser kann man auf nichts und niemanden mehr vertrauen.
Tag 8:
10:00: Heute ist Abgabeschluss, der perfekte Tag, um mit den Aufgaben anzufangen. Das wird schon nicht so viel sein.
23:55: Die sind ja bescheuert! Wie soll man das alles in so kurzer Zeit schaffen!??!!
Tag 15:
14:00: Der Tag ist gekommen. Ich habe mich lange gewehrt, aber es war unausweichlich. Irgendwann musste es so weit sein. Nach zwei Wochen in Jogginghose muss ich diese gegen Jeans umtauschen. Ein grässlicher Gedanke, aber das Video für den Redewettbewerb kann ich schließlich nicht in Jogginghose und mit einer Packung Chips in der Hand aufnehmen. Oder doch? Naja, ich wäre immerhin der Erste.
19:00: Jetzt weiß ich, wie sich eine Nahtoderfahrung anfühlt. Fünf Stunden ohne Jogginghose sind fünf Stunden zu viel! Immerhin das Video habe ich jetzt, mit Klebeband und einem Notenständer als Stativ gedreht.
Tag 22: Gerade habe ich die letzten Aufgaben abgegeben. Ich habe mittlerweile gelernt, mir meine Zeit gut einzuteilen und mich nicht ablenken zu lassen. Die Osterferien stehen vor der Tür, endlich. Ich kann es kaum erwarten, mich auf die zahlreichen Aktivitäten zu stürzen, die mich jetzt erwarten. Eine spannende und abwechslungsreiche Zeit steht mir bevor!
Tag 25: Oh interessant, in einer Packung Reis sind also 48591 Reiskörner. Vielleicht werde ich morgen fragen, ob es noch ein wenig Gartenarbeit für mich gibt. Alles ist besser als nichts.
Tag 30: Gerade habe ich erfahren, dass die Tennisplätze ab 1. Mai wieder aufsperren werden. Mein Kopf besteht mittlerweile allerdings zu 90% aus Haaren. Macht es überhaupt Sinn, Tennis zu spielen, ohne den Ball zu sehen und wie finde ich den Tennisplatz? Ich könnte natürlich versuchen, meine Haare selbst zu schneiden., Das wäre aber ungefähr so aussichtsreich, wie den gesamten Amazonas-Urwald mit einer Bastelschere roden zu wollen.
Tag 35: Die Isolation ist für mich schon fast wie selbstverständlich geworden. Es hat sich ein fixer Tagesablauf eingebürgert. Es ist zwar nicht immer leicht, niemanden treffen zu können, aber dafür habe ich mehr Zeit als zuvor und kann mir meine Schulaufgaben besser einteilen.
Tobias Weninger, 7B