COVID-19.
COVID-19. Ein Virus verändert auch die Schulwelt und die Form des Lernens. Ein Erfahrungsbericht der Schülerinnen und Schüler der 7B des Wimmer Gymnasiums Oberschützen.
Zu Beginn fiel es mir ein wenig schwer, alles selbst zu organisieren. Es brauchte seine Zeit, bis ich meinen Rhythmus gefunden hatte. Von da an funktionierte alles eigentlich ganz gut. Ich entwickelte einen Tagesablauf, der sich von Montag bis Freitag durchzieht. Aufstehen, Katzen füttern, gemeinsam mit Hanna über Videotelefonat Hausübungen erledigen, kochen, essen, kurze Pause (oder wie ich zur wartenden Hanna immer sage: „chün") und noch etwas für die Schule erledigen. Am späten Nachmittag habe ich dann meist Zeit für ein paar Freizeitbeschäftigungen. Meist Radfahren oder Spazierengehen, am Abend ein wenig fernsehen. (Cora Zedl)
Ich bin froh, dass ich relativ gut zurechtkomme. Natürlich wäre es langweilig, alles ganz alleine zu machen. Deshalb erledige ich viele Aufgaben gemeinsam mit Cora über Videoanrufe. Außerdem habe ich zum Beispiel mehr Zeit zu backen, was, wenn Schule ist, eher selten der Fall ist. Ich backe mindestens zweimal in der Woche und habe mehr Zeit für meinen kleinen Hund. Jeden Tag habe ich einen bestimmten Tagesablauf, weil wenn ich alles irgendwann und irgendwie tun würde, würde ich das nicht rechtzeitig schaffen. (Hannah Fürst)
Ich versuche meine Zeit während dieser Krise so gut wie möglich zu nutzen. Ich lasse vor allem meiner Kreativität freien Lauf und habe bis jetzt schon sechs Acrylbilder gezeichnet und meine eigenen Schuhe designt. Außerdem verbringe ich die Hälfte meines Tages draußen in unserem Garten und helfe meiner Oma bei der Gartenarbeit. Sonnen, Lesen und Musikhören gehören zu meiner Relax-Routine. (Melisa Selimovic)
Meistens verlasse ich mein Zimmer nur, um mir etwas zu essen zu holen, zu duschen oder als kleine Pause zwischendurch mit dem Hund rauszugehen. Manchmal tut die Abwechslung gut und wenn wir dann unsere vertraute Runde durch den Wald drehen, den Vögeln zuhören und so wie gestern auch ab und an Rehe bei ihrem Treiben beobachten, kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und abschalten. (Jana Halwachs)
Alles wirkt entschleunigt, weil ich nicht einkaufen oder so manchen Hobbys nachgehen kann. Aber das hat mir die Möglichkeit gegeben, Neues zu probieren. Ich habe auch die Gelegenheit dazu gefunden, Dinge zu tun, die ich schon länger geplant, aber nie Zeit dafür gehabt hatte. (Florian Tuider)
Das Schlimmste für mich ist der sehr monotone Tagesablauf. Ich mache während der Wochentage (Schultage) jeden Tag das Gleiche. Einerseits gibt ein strukturierter Tagesablauf in dieser Zeit einem etwas Sicherheit, aber andererseits wird es auch sehr langweilig. Nicht weniger negativ ist es, dass ich meine Freunde vermisse und dass ich mein Haus nur mehr sehr selten verlasse, da man sowieso zuhause bleiben soll. (Alexander Horvath)
Ich habe fast nur gute Erfahrungen mit Home-Schooling gemacht. Der Umfang der Hausübungen und die Abgabetermine waren gut ausgewählt und leicht machbar. Ich finde, dass man sich manchmal sogar mehr merkt als in der Schule, weil man sich selbst intensiver mit einer Thematik auseinandersetzen muss und nicht die Möglichkeit hat, einmal nicht aufzupassen oder zu tratschen. (Max Gruber)
Was ich definitiv aus der momentanen Situation mitnehme, ist, dass man jeden Moment, den man mit Freunden oder Familie verbringt, genießen sowie froh und stolz darauf sein sollte, dass wir die Möglichkeit haben, zur Schule gehen zu können. Denn nicht jeder hat solch eine Chance, das ist mir in den letzten paar Wochen klar geworden. (Sarah Kirnbauer)
Es ist natürlich sehr angenehm, nicht so früh aufstehen und in die Schule fahren zu müssen. Noch besser gefällt mir aber, dass ich keinen Stundenplan habe. Ich kann mir meine Arbeit so einteilen, wie ich will, und mache das Fach, auf das ich gerade Lust habe. Die von Lernpsychologen empfohlene Lern- und Pausenzeit - 45 und 15 Minuten - halte ich meistens ein und während der Pause kann ich in meinen Garten gehen.
Allerdings vermisse ich es, in der Schule gemeinsam mit meinen Mitschülern zu lernen und Zeit zu verbringen. (Zoe Kamper)
Um zehn Uhr beginnt mein Home-Schooling. Ich arbeite meistens bis um halb vier am Nachmittag und kann somit bis zu sechs Aufgaben, welche uns die Lehrer auf LMS hochladen, erledigen. Jeden zweiten Tag mache ich nach dem E-Learning ein Workout, um mich fit zu halten. (Matthias Janisch)
Am Vormittag und auch nachmittags sitzt jeder an seinem Arbeitsplatz und vor seinem PC. Die gemeinsamen Essenszeiten in der Familie genießen wir aber sehr und nehmen uns dafür auch bewusst Zeit, die wir sonst in der Form nicht so hatten, vor allem nicht zu Mittag. (Tobias Pinzker)
Es gibt wenig Abwechslung. Als kleine Unregelmäßigkeit verdonnerte mein Vater mich heute, mit ihm im Wald zu arbeiten, denn der Brennholzvorrat meiner seit 8 Monaten verwitweten Großmutter wird langsam knapp. Daher verbrachten wir den Tag ab acht Uhr am Morgen im Wald. Wir fällten unzählige Bäume und brachten diese in unseren Innenhof, um sie später weiterzuverarbeiten. (Alex Tuider)
Ich habe endlich Zeit, Musik zu hören, während ich arbeite, und mehr zu zeichnen. Am Schreibtisch zu sitzen, Musik zu hören, zu zeichnen, zu schreiben oder einfach nur nachzudenken, hat etwas Meditatives. Ich finde das sehr angenehm. (Lea Kuch)
19:00 Uhr: Da mache ich meistens Literaturarbeiten. Ich setze mich oft mit meinem Laptop und einer Decke auf die Terrasse, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Dieses Gefühl von Freiheit inspiriert mich sehr und ich finde, dass meine Texte dadurch durchdachter sind. Außerdem bemerke ich eine große Konzentrationssteigerung. (Jakob Laschober)
Am Nachmittag spiele ich oft Tischtennis, gehe Laufen oder Radfahren und helfe im Garten. Auch habe ich Zeit für ein neues Hobby gefunden: Kochen. Das war bis jetzt nur selten möglich, da ich sonst in der Schule gesessen bin. (Paul aus der Schmitten)
Liebes Tagebuch...22.04.2020...Miss Corona macht uns buchstäblich die Hölle heiß! Diese Zeit ist für uns alle eine riesige Herausforderung. Wir leben in einer Ausnahmesituation, in manchen Regionen mehr und in anderen weniger. Natürlich muss man sich bewusst machen, wie gefährlich das Virus ist und immer vorsichtig sein, aber tatsächlich bringt die Pandemie auch etwas Gutes für uns Schüler mit sich. In den letzten 6 Wochen Home-Schooling hat man auf die harte Tour gelernt, seine Zeit zu managen. (Janine Kremnitzer)
Für mich ist das Home-Schooling fast stressiger als zur Schule zu gehen, auch wenn ich keine Tests oder Schularbeiten schreibe. Trotzdem kann ich damit rechnen, dass jeden Tag mindestens eine neue Aufgabe auf LMS vorzufinden ist. Und wenn ich mal ein Thema selbst erarbeiten muss, geht meist sehr viel Zeit drauf, die ich für andere Aufgaben nutzen könnte, die mir schneller von der Hand gehen. Dadurch habe ich auch die Neigung entwickelt, zeitintensive Aufgaben hinauszuschieben. Wie dieser Text. (Rebekka Ritter)