Maske und Gesicht - Inszenierte Fotografie
Rund um die Faschingszeit beschäftigte sich die 5B in Kunst & Gestaltung mit dem Themenbereich Maske und Inszenierung. Ausgangsbasis war die Fotoserie "The Mask Series", die von der österreichischen Fotografin Inge Morath gemeinsam mit dem rumänisch-amerikanischen Zeichner und Karikaturisten Saul Steinberg in den Jahren 1959 bis 1962 entwickelt wurde.
Als Morath Steinberg zum ersten Mal besuchte, um ihn zu porträtieren, trug Steinberg eine Papiertütenmaske mit einem aufgezeichneten Selbstporträt - womit das erste Maskenfoto der Serie entstand. Steinbergs Idee mit der Maske war auch ein Versuch, Fotos vom eigenen Gesicht zu vermeiden, wie ein Zitat des Künstlers zeigt: "Meine Masken schützen mich davor, mich vor Fotografen zu entblößen. Sie fordern mich auf zu lächeln und ich erstarre. Hier gebe ich ihnen, was sie sich wünschen. Offenbaren sollten wir uns nur vor unseren Freunden. Fotografen, die für die Gesellschaft stehen, sollten eine erkennbare Maske zu sehen bekommen."
Die hier angesprochene Gratwanderung zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit samt fotografischer (Selbst-)Inszenierung ist in Zeiten von Instagram & Co. aktueller denn je, und das nicht nur in der Karnevalszeit. Wem zeigen wir unser wahres Gesicht, und wer bekommt nur eine "Maske", eine Inszenierung - etwa auf Social Media - zu sehen?
Nachdem sich die Schüler*innen auf die Thematik eingestimmt hatten, kreierten sie ihre eigene "Mask Series", indem sie selbst Papiertütenmasken gestalteten und sich damit in Kleingruppen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände fotografisch in unterschiedlichen Rollen in Szene setzten. Um die vielfältigen Möglichkeiten fotografischer Inszenierung besser kennenzulernen, experimentierten sie dabei mit verschiedenen Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen. Die Ergebnisse haben - ähnlich wie die Fotos der originalen Serie - je nach Maskierung und Pose eine teils komische, teils irritierende oder sogar unheimliche Wirkung auf den Betrachter.
Doris Karner
Impressionen vom Kunstprojekt